Die Wege, die nach Mojácar führten, sind so divers, wie die Leute, die sie gingen. Doch wie war eigentlich der Weg Mojácars von seinem Ursprung bis hin zu dem, was es heute ist? Der heutige Beitrag beschäftigt sich mit genau dieser Frage. Schnallt euch an, wir machen eine kleine Zeitreise zu den ersten Schritten Mojácars!
Mojácar wurde seit dem Altertum von zahlreichen und unterschiedlichen Völkern bewohnt. Seit der Bronzezeit um 2000 v. Chr. besiedelt, kamen phönizische und karthagische Händler, um die wachsenden Gemeinden zu bedienen. Unter griechischer Herrschaft gründeten sie eine Siedlung namens Murgis-Akra, „Murgis en las alturas“ (Murgis in der Höhe), später würde sie dann Mucacra, Mosaqar und Moxacar heißen. Sie lag an der Grenze zwischen zwei römischen Provinzen, der Bética und der Tarraconense. Die Muslime aus Nordafrika ließen sich im 8. Jahrhundert in Spanien nieder und die Provinz Almeria wurde dem Kalifat von Damaskus unterstellt, das später von Cordoba aus regierte.
Unter dieser zweiten Herrschaft wuchs Mojácar schnell in Größe und Bedeutung. Mit der Krönung von Mohamed-Ben-Nazar wurden Mojácar und seine Ländereien in das Königreich Granada eingegliedert, und die Stadt stieß im Osten auf christliche Kräfte. Im 14. Jh. wurden Wachtürme und Festungen gebaut oder verstärkt, was jedoch wenig gegen christliche Einfälle und heftige Kämpfe wie die Blutfehde von 1435 ausrichtete, bei der sich ein Großteil der Bevölkerung von Mojácar dem Krieg ergab.
Am 10. Juni 1488 hatten sich bereits alle Aufseher der Region den Katholischen Königen ergeben, mit Ausnahme des Aufsehers von Mosaqar. Aus diesem Grund beschlossen die Katholischen Könige, die sich in Vera aufhielten, den Hauptmann Garcilaso de la Vega zu einem Treffen mit dem Aufseher von Mosaqar zu schicken, der ihm zu verstehen gab, dass er genauso spanisch sei wie er selbst, und bat darum, dass sie, anstatt Feinde zu sein, wie Brüder behandelt werden und ihre Ländereien weiter bewirtschaften dürfen.

Die Bitte wurde angenommen, und so lebten Mauren und Christen weiterhin zusammen. Dieses historische Ereignis fand am 10. Juni 1488 statt und ist der Ursprung des bekannten Festes der Mauren und Christen.
Mojácar, begann erneut zu expandieren, bis zu Beginn des 18. Jahrhunderts, als die damalige Volkszählung 10.000 Menschen verzeichnete. In der Mitte des 19. Jahrhunderts begann für Mojácar eine neue Periode des Niedergangs. Staatliche Aufzeichnungen zeigen, dass mehrere schwere Dürreperioden diesen Niedergang der Stadt verursachten, mit der Folge der Auswanderung nach Nordspanien, Europa und Südamerika. Die Entvölkerung von Mojácar nahm besorgniserregende Ausmaße an, bis Mojácar in den 60-er Jahren begann, sich in einen Touristenort par excellenze für Musiker, Maler und Künstler an sich zu verwandeln, was dazu geführt hat, dass sich daraus nun ein multikultureller Ort entwickelt hat, der nicht mehr dem Niedergang entgegen geht, sondern sich um die Erhaltung der Landschaft und der Stadt mit ihrem arabischen Ambiente bemüht.

Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Moj%C3%A1car#Geschichte_und_Kultur
https://de.wikipedia.org/wiki/Moj%C3%A1car
https://myalmeria.com/mojacar/info/142-historia
https://www.andalucia.org/de/mojacar
https://es.wikipedia.org/wiki/Las_Pilas-Moj%C3%A1car_la_Vieja#Moj%C3%A1car_la_Vieja
https://www.andalucia.org/de/mojacar
Liebe Lea,
interessant, die Geschichte Mojácars zu lesen.
Leider funktionieren deine Bilder bei mir nicht. Kannst du da nochmal nachschauen?
VG, Kristin
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Liebe Kristin, vielen Dank für den Hinweis. Ich schaue gleich mal nach, was da los ist. LG
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Liebe Lea,
dieser Teil Spaniens steht auf der Liste (Länder und Städte und Regionen, die ich unbedingt gesehen haben möchte), nicht nur weil er – zumindest für mich – sehr geschichtsträchtig ist, sondern weil sich durchaus verschiedene Religionen und Kulturen miteinander arrangieren können und ein friedliches Zusammenleben möglich ist. Einen besonderen Reiz übt dabei die Alhambra aus.
Danke Dir für den Exkurs, ich hab Fernweh.
Liebe Grüße,
Katrin
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Liebe Katrin, danke für deinen Kommentar. Ich hoffe, dass du, sobald diese Pandemie vorbei ist, du dein Fernweh etwas stillen kannst :-)! Solltest du dann in Mojácar und Umgebung vorbeikommen, bin ich dir gerne mit Insider-Tipps behilflich! LG
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Moin Lea, ich wollte diesen Beitrag schon kommentarlos übergehen, dabei finde ich die historische und kulturelle Einbettung genauso spannend wie die individuellen Einwanderungen. Ich kann es kaum erwarten, mir eines Tages Mojarcar selbst anzusehen!
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