Wie entstehen Wege?

Me dicen el desaparecido
Fantasma que nunca está (¿Cuándo llegaré?)
Me dicen el desagradecido (¿Cuándo llegaré?)
Esa no es la verdad (¿Cuándo llegaré?)
Yo llevo en el cuerpo un motor (¿Cuándo llegaré?)
Que nunca deja de rolar (¿Cuándo llegaré?)
Llevo en el alma un camino (¿Cuándo llegaré?)
Destinado a nunca llegar (¿Cuándo llegaré?)

– Manu Chao

Los “Guiris”, Aussteiger, „pelos largos“, Auswanderer, Freaks, Hippies… Namen haben sie viele, aber wer sind diese Leute und wie sind ihre Wege bis nach Mojácar entstanden?

Mojácar ist ein kleines Dörfchen im südöstlichen Zipfel Andalusiens. Eine knappe Autostunde von Europas einziger Wüste entfernt und berühmt für seine weißen Häuser, die wie kleine Würfel aus der ansonsten trockenen Landschaft herausragen.

Ich bin in Mojácar geboren und aufgewachsen. Ich bin die Tochter einer Pfälzerin und eines Schwaben, die sich in Delhi bei einem Motorradunfall kennenlernten. Als sie ankamen, lebten in Mojácar knapp 1.500 Menschen. Die meisten waren Bauern oder Fischer. Dann kamen die „Guiris“. Sie kamen – meist in irgendwelchen alten Bussen- aus Deutschland, den Niederlanden, den USA, der Schweiz, UK, Dänemark und sonstigen Orten der Welt und blieben. Viele für immer.

Heute hat Mojácar ca. 6.300 Einwohner und lebt hauptsächlich vom Tourismus.
Aber da, wo sich heute unzählige Apartments, Hotels und Beachbars aneinanderdrängen, war lange nicht viel mehr als ein paar staubige Sträßchen, hier und da ein paar Kneipen, lange Naturstrände und natürlich das alte, weiße Dorf auf dem Berg. Wie sehr haben sie durch ihre Ankunft das Bild Mojácars mitverändert? (Haben sie es gar gentrifiziert?) Warum sind sie gekommen? Warum sind sie geblieben? Wie war das Leben hier als sie vor 40- 50 Jahren ankamen? Was hat sich bis heute alles verändert?

So viele Fragen, auf die es genauso viele Antworten gibt! Allerdings müsste ich dann aber ein Buch schreiben. Der Blog, beschäftigt sich vorerst mit dem Weg an sich, denn der- so wird behauptet- ist bekanntlich ja schon das Ziel…

Jede Woche werde ich sie besuchen- bewaffnet mit Aufnahmegerät, Notizheft und vor allem Zeit.

„Wie war dein Weg?“  Meine Frage wird immer die gleiche sein- ihre Antworten werden es sicher nicht. *

Ziel des Blogs ist es hauptsächlich meine eigene Neugierde zu stillen. Ich habe schon als Kind wahnsinnig gerne den verrückten Geschichten der „Alten“ gelauscht, während ich unter einem Moskito-Netz auf der Terrasse lag und versuchte möglichst lang wach zu bleiben, um auch die kleinste Anekdote mitzubekommen.
Ich finde es wahnsinnig spannend, wie sich der Lebensweg einer einzelnen Person durch gefühlt tausend verschiedene Zufälle zusammenfügt, wie sich die Wege kreuzen, parallel verlaufen und sich wieder trennen.

Und wer weiß? Vielleicht entsteht dann doch noch ein Buch…



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